Aufbau der Naturo-Mauer
Fundament: Alle Mauern brauchen Fundamente, üblich ist Beton der Güte B 10. Um frostsicher gegründet zu sein, müssen sie 80 cm bis 100 cm tief hinabreichen.
Entwässerung: Bei Stützmauern und Hinterbetonierungen zur Hangentwässerung in Höhe der Fundamentoberkante ein Drainrohr legen. Eine Sperrfolie zwischen Mauerwerk und Kiespackung (Stützmauer) beziehungsweise ein Dämmanstrich der Betonwand (verblendete Mauern) hält Sickerwasser aus dem Hang ab.
Mauern: Die Anordnung der Steine auf den Lieferpaletten ist fertigungs- und transportbedingt. Sie muss beim Aufbau des Mauerwerks nicht berück-sichtigt werden.
Ganz gleich, welchen Mauertyp Sie errichten wollen, das Aufmauern folgt keinem bestimmten System; jeder Stein kann beliebig verwendet werden, wenn er sich in den Verband fügt. Wichtig ist nur, dass keine Kreuzfugen entstehen! Sie können also die Steine wie sie von der Palette kommen der Reihe nach aufarbeiten.
Man beginnt an den Ecken und mauert zur Mitte hin. Pass- und Endstücke werden bei Bedarf angefertigt. Die Steine sind so anzuordnen, dass sie mit mindestens einem Drittel ihrer Länge die jeweils darunter befindlichen Stoßfugen überbinden.
Mauertypen
Stützmauern werden lagenweise mit Kies oder Schotter hinterfüllt.
Bei statisch sehr stark beanspruchten Stützmauern wird zunächst eine Betonwand erstellt. Danach wird die Verblendung vorgesetzt. Im Beton verankerte, miteingemauerte Stifte gewährleisten eine gute Verbindung.
Freistehende Mauern werden als zwei nebeneinander stehende Mauern (doppelhäuptig) gebaut; die beiden Ansichtsflächen können auch unterschiedlich gestaltet sein
Bei höheren doppelhäuptigen Mauern sollten die beiden Hälften miteinander verbunden werden. Dies kann durch quer vermauerte Steine geschehen oder durch eine handelsübliche Drahtmatte, die mit einem Seitenschneider auf die erforderliche Länge und Breite gebracht und in die Fuge eingemauert wird. (Bei Wechslermauerwerk darauf achten, dass ein Teil der Steine als einheitliche Schichten die gesamte Mauerlänge durchbindet.)
Als Maurerhilfe sind 1 cm dicke, etwa 2,5 cm breite und 120 cm lange Holzleisten zu empfehlen.
Sie dienen als Auflage für die nächste Steinlage und geben gleichzeitig die Fugenstärke an.
Hinter der Leiste – bei doppelten Mauern zwischen den Leisten – den Mörtel leicht überhöht aufbringen, den Stein setzen, am Schnurgerüst ausrichten und mit einem Gummihammer fest-klopfen.
Verwenden Sie nur Mörtel mit Trasszement, damit die Fugen nicht ausblühen! Er darf nicht zu nass sein, sonst drückt er aus den Fugen und verschmiert die Steine. Die Verunreinigungen können später kaum mehr entfernt werden.
Die Lage der Steine laufend mit Schnurgerüst, Lot und Wasserwaage überprüfen!
Bearbeiten der Naturo-Steine
Pass- oder Endstücke werden individuell gebrochen. Dazu eignet sich ein Pflastersteinspalter mit mindestens 15,5 cm Öffnungsweite. Die Arbeit kann auch mit Setzer (ca. 5 cm breiter Meißel mit abgeschrägter Bahn) und Fäustel vorgenommen werden.
Zunächst auf dem Stein die Stelle anritzen, wo er gespalten oder abgekantet werden soll.
Wenn größere Teile abgeschlagen werden müssen, setzt man das Werkzeug nicht an der gewünschten Kante an, sondern etwas dahinter und arbeitet nach. Endsteine etwa 2 cm länger als benötigt wählen beziehungsweise entsprechend zurichten und anschließend mit dem Setzer oder einem Maurerhammer bossieren. Je nachdem wie viel Material an den Kanten entfernt wird, sind die Bossen grober oder feiner.
Verfugen der Naturo-Mauer
Es muss laufend verfugt werden. Nachdem einige Stein-Lagen gesetzt sind, die Holzleisten entfernen. Von einer Glättkelle mit dem Fugeisen vorsichtig Mörtel in die Fugen streichen, bis sie voll sind.
Die Fugenfüllung mit der Spitze des Fugeisens etwa 1 mm tief auskratzen. Sie sind jetzt aufgerauht und harmonieren mit dem Mauerwerk.
Achten Sie auf größte Sauberkeit, damit an den Steinen keine Mörtelspuren zurückbleiben, die mit Wasser gereinigt werden müssten. Auch nicht bei regnerischem Wetter arbeiten. In diesem Fall die frisch gesetzte Mauer abdecken oder überdachen. Verschmutzungen durch wässrigen Mörtel bleiben auch später immer als Schleier sichtbar!
Naturo Mauern als Trockenmauern
Steine mit Einbandtiefen von 25 cm (Weinbergmauer) beziehungsweise 30 cm (Felsmauer) eignen sich für
Trockenmauern. Sie werden in der Regel als Stützmauern eingesetzt.
Eine senkrechte Weinberg-Trockenmauer sollte nicht mehr als 75 cm (fünf Steine) hoch gebaut werden. Sie kann höher werden, wenn sie gegen den Hang geneigt ist: bei 10 % Neigung 135 cm (neun Steine) und bei 20% Neigung 180 cm (zwölf Steine). Vergleichbares gilt für die Felsmauer: senkrecht kann sie 93 cm (drei Steine) hoch gebaut werden, bei 10% Neigung 155cm hoch (fünf Steine, auch stufig nach hinten versetzt) und bei 20 % Neigung 217 cm (sieben Steine).
Bei niedrigen Trockenmauern reicht in den meisten Fällen ein Fundament aus grobem Kies oder Schotter, andernfalls wird es aus Beton der Güte B 10 erstellt. Es sollte mindestens 30 cm bis 40 cm tief und doppelt so breit sein wie die jeweilige Mauer, Ist die Mauer geneigt, so muss bereits die Oberseite des Fundaments den entsprechenden Neigungswinkel aufweisen.
Eine Schutzfolie hinter der Mauer vermeidet, dass aus dem Hang Wasser in die Mauer dringt und Verfärbungen der Ansichtsflächen verursacht. Befolgen Sie bitte die Angaben unter Aufbauen.
Der Reiz einer Trockenmauer wird durch eine geeignete Bepflanzung erhöht. Bei niedrigen beziehungsweise stufig versetzen Mauern können die Felssteine soweit abgekantet werden, dass eine durchgehende Verbindung zum Erdreich entsteht.